Auf der Flucht

Kriege und Bürgerkriege, Natur- und Umweltkatastrophen, politische oder religiöse Verfolgung, soziale und wirtschaftliche Notlagen zwingen weltweit 51,2 Millionen Menschen auf die Flucht. Fast die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. 9 von 10 Flüchtlingen (86 Prozent) leben in Entwicklungsländern, die wie die meisten Flüchtlinge lediglich in ein angrenzendes Nachbarland fliehen.
Den weit größeren Teil - 33 Millionen - bilden Binnenvertriebene. Sie fliehen innerhalb ihres eigenen Landes, ohne dabei internationale Landesgrenzen zu überschreiten. Flucht, Vertreibung, Migration ist ein globales Ereignis und eines der großen Themen des 21.Jahrhunderts.

 

Als Flüchtling in Deutschland

Nur ein Bruchteil dieser Menschen erreicht Deutschland. Kinder, die mit ihren Eltern eine aufreibende, gefährliche, oft monate- oder jahrelange Flucht erlebt haben und nicht selten einen Großteil ihrer Kindheit in beengten, isolierten Gemeinschaftsunterkünften unter schweren Bedingungen.
Flucht und die Suche nach einer neuen Heimat sind keine Zeichen von Lebensuntüchtigkeit - sondern vielmehr Ausdruck des Wunsches, ein Leben in Freiheit und Sicherheit führen zu können. Wer bei uns lebt, muß zumeist traumatische Erlebnisse in der Heimat und auf der Flucht verkraften und hier den schwierigen Alltag in einer fremden Umgebung, Kultur und Sprache meistern, oft mit der ständigen Angst vor Abschiebung. Flüchtlinge führen ein Leben im inneren Widerspruch zwischen der Spannung auf baldige Heimkehr in ihr Heimatland und der Hoffnung auf ein Leben im Deutschland mit der Notwendigkeit zur Integration.